Es fühlt sich gut an, vorbereitet zu sein. Das schenkt Sicherheit. Und ist vor allem dann, wenn man noch so gar nicht einschätzen kann, was genau auf einen zukommt, wichtig, um der neuen Lebenssituation mit Gelassenheit zu begegnen. Aber gibt es den einen richtigen Zeitpunkt, um mit dem Kauf der Erstausstattung anzufangen? Während es den einen reicht, die Zeit des Mutterschutzes für die Vorbereitungen zu nutzen, fühlen sich die anderen nur dann gut vorbereitet, wenn sie bereits zu Beginn des zweiten Trimesters (2. Trimester: 4.-6. Schwangerschaftsmonat) einen Haken an alles machen können.
Manche Kaufentscheidungen brauchen auch einfach Zeit, vor allem dann, wenn es sich um größere Investitionen handelt oder um Produkte, die Dich lange begleiten sollen. Wann Du fertig sein möchtest und wieviel Zeit Du Dir fürs Babyshopping nehmen möchtest, entscheidet also letztlich darüber, wann Du damit beginnst. Lass Dir auf jeden Fall so viel Zeit, dass es sich für Dich entspannt anfühlt und kein Stress entsteht.
Sinnvoll kann es sein, mit den großen Investitionen zu beginnen, da diese oftmals mehr Recherche und Produktvergleiche bedürfen und auch die Lieferzeiten für Kindermobiliar oder Kinderwagen länger sein können. Ein Strampler ist deutlich schneller ausgewählt und gekauft als ein Babybett. Kalkuliere ebenfalls mit ein, wenn Du Ausstattung wie die Matratze für Stubenwagen, Bett oder Kinderwagen noch ein paar Wochen auslüften möchtest.
Wer Anspruch auf finanzielle Unterstützung hat, sollte auch die Erstellungs- und Bearbeitungszeit von Anträgen in die Planung miteinbeziehen. Denn auch eine Bewilligung benötigt Zeit.
Vielleicht ist es Dir fürs Shopping auch wichtig zu wissen, ob Du ein Mädchen oder einen Jungen erwartest. Wenn Du das berücksichtigen möchtest, heißt es die große Ultraschalluntersuchung bzw. das Organ-Screening rund um die 20. Schwangerschaftswoche abzuwarten.
Für viele werdende Eltern ist der Zeitraum ab der 20. Schwangerschaftswoche und bis zur 30. Schwangerschaftswoche die ideale Spanne, sich um die Erstausstattung fürs Baby zu kümmern bzw. damit zu starten.
Eines noch: Babys kommen bekanntlich selten zum errechneten Geburtstermin auf die Welt. Warte also besser nicht bis kurz vor dem Entbindungstermin mit den Besorgungen, sonst kann es Dir passieren, dass Dein Baby noch vor Kinderwagen, Babybett und Stramplern einzieht.
Von A wie Autositz bis Z wie Zahnbürste. Einfach gesagt: alles, was für den neuen Alltag mit Neugeborenem benötigt wird, zählt zur Babyerstausstattung. Das umfasst verschiedene Lebens- und Alltagsbereiche und lässt sich grob wie folgt kategorisieren:
- Babykleidung wie Strampler, Wickelbodies & Schlafsack
- Unterwegs mit Baby mit Kinderwagen, Babyschale, Wickeltasche & Co
- Zuhause: Möbel & Ausstattung wie Wickelkommode, Babybadewanne oder Wärmelampe
- Gesundheit & Babypflege: Produkte wie z.B. Wundschutzcreme, Waschlappen, Babynagelschere und Fieberthermometer
- Wickeln: Alles rund um Windeln, Feuchttücher & Co.
- Stillen & Ernährung: Von Stillkissen, über Mulltücher bis Fläschchen
- Schlafumgebung: Möbel und Produkte wie Babybett, Matratze und Nachtlicht
Sicherheit: Erste-Hilfe-Set & Babyphone
Die Liste kann ganz schön lang sein, wenn man anfängt, sich mit dem Thema zu beschäftigen und diese detailliert füllt. Auch ist das Produktangebot überwältigend groß und suggeriert, es braucht so richtig viel fürs Baby. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber schnell. Nicht alles ist wirklich für die erste Zeit mit Neugeborenem wichtig. Manches lässt sich gut auch zu einem späteren Zeitpunkt besorgen und vieles braucht man sogar gar nicht, schaut man seine individuelle Familiensituation an.
Damit Du den Überblick behältst und Dir die Kaufentscheidungen leichter fallen, haben wir eine Checkliste für die Erstausstattung erstellt, die sich auf die Dinge konzentriert, die zu Beginn wirklich wichtig und hilfreich sind.
Deine erste, ausführliche Liste solltest Du aber dennoch nicht aus den Augen verlieren. Denn vieles, was draufsteht, brauchst Du unter Umständen später. Du kannst sie nutzen, um den ein oder anderen Einkauf bereits zu planen oder einfach, um Dinge, die später relevant werden, nicht zu vergessen und rechtzeitig zu besorgen. Für uns gehören dazu Themen wie:
- Das Zuhause kindersicher machen:
Steckdosen- und Fenstersicherungen oder ggf. Treppenschutzgitter - Am Familientisch:
Hochstuhl, Teller, Tassen & Besteck - Spielen & Lernen:
Babyspielzeug, Fühlbücher, Krabbeldecke & Co - Mobil mit Kleinkind:
Folgekinderwagen wie Buggy, Jogger oder Fahrradanhänger
Ganz so einfach lässt sich die Frage nicht beantworten, weil das durchaus ganz individuell ist. Was der eine als unnötig betrachtet, ist für den anderen sinnvoll. Trotzdem gibt es aus unserer Sicht ein paar Dinge, die Du guten Gewissens von der Erstausstattungs-Checkliste streichen kannst:
- Babypuder: sollte nicht mehr verwendet werden
- Babykleidung ab Größe 68: hat noch Zeit
- Jeans, Kapuzenpulli & Baby-Sneakers: niedlich, aber unnötig & unpraktisch
- Ein eigenes, fertig eingerichtetes Kinderzimmer: braucht kein Baby
- Windeleimer mit teurem Beutelkassetten-System: ein einfacher Windeleimer tut es auch
- Unmengen von Feuchttüchern: bevorzuge am Anfang lauwarmes Wasser zur Reinigung des Windelbereichs; das ist schonender und sanfter für die noch sehr empfindliche Babyhaut
- Babybadezusätze: braucht es nicht für ein Babybad
Auch wenn die Hormone das vielleicht anders sehen: Kauf nicht zu viel! Tatsache ist, ein Baby benötigt am Anfang meist weniger als man denkt. Nähe, Präsenz und Sicherheit kommen so viel mehr Bedeutung zu als dem zehnten niedlichen Strampler in Größe 56. Hinzu kommt, dass Familie und Freunde gerne auch als Geschenk zur Geburt Babykleidung oder Pflegeprodukte wählen und man dann schnell viermal die gleiche Creme und eine Schublade voller Erstlingsmützchen hat. Geh das Babyshopping also zurückhaltend an, sehe es als erste Grundausstattung und nicht als Komplettpaket für die nächsten drei Jahre. Wir leben in einer Zeit, in der ein Kauf abends auf dem Sofa erfolgt und am nächsten Tag geliefert wird. Was fehlt ist also schnell besorgt. Online oder auch im Drogeriemarkt vor Ort.
Auch das Babyzimmer muss nicht vom ersten Tag an vollständig eingerichtet sein. Es braucht im Grunde nicht mal eines. Versuch Dich von Wunschvorstellungen, Perfektionismus und allzu inszenierten Instagram-Welten zu lösen. Richte Dich vor allem praktisch ein. Eine Wickelkommode kann auch im Badezimmer stehen statt in einem Babyzimmer und der Stillsessel kann genauso gut das Sofa im Wohnzimmer sein.
Bevor Du also eine lange Shoppingliste erstellst und abarbeitest, warte erst einmal ab, was Du wirklich benötigst. Lass die Zeit entscheiden und nicht eine Checkliste.
Wenn Du dann kaufst, entscheide Dich bewusst für gebraucht oder neu. Hier kannst Du nicht nur sparen, Du schenkst Produkten auch ein neues Leben bzw. verlängerst den Produktlebenszyklus. Und das ist vor allem eines: nachhaltig. Bei Babykleidung kann das ein echter Gamechanger sein. Die Kleinen wachsen unheimlich schnell und oft sind Bodies & Co kaum getragen, wenn der Wechsel auf die nächste Kleidungsgröße ansteht. Gebrauchte Babykleidung gibt es auf Kleiderbörsen oder Online-Plattformen für Second Hand daher in großer Zahl und meist auch sehr gut erhalten. Es ist dabei auch immer ratsam, nicht zu viele Kleidungsstücke in einer Größe zu kaufen, sondern bereits an die Folgegrößen zu denken. Achte außerdem auf bequeme Kleidung, die praktisch bzw. einfach zum An- und Ausziehen ist, bei hohen Temperaturen waschbar und die mit natürlichen Materialien punktet.
Erstes Baby, ein Geschwisterchen oder drittes Kind? Auch das macht einen großen Unterschied in Sachen Babyshopping. Bekommt man weiteren Nachwuchs, hat man schon einiges, kann vieles übernehmen und wiederverwenden, hat bereits Erfahrungen gesammelt und weiß ziemlich genau, was man braucht und was nicht. Die persönliche Liste fürs Babyshopping fällt deutlich kürzer aus und beschränkt sich oft auf Verbrauchsgüter wie Windeln, Feuchttücher und Schnuller. Meist geht es eher darum, die gebrauchte Kleidung durchzugehen, zu sortieren und Dinge wie Kinderwagen & Co wieder einsatzbereit zu machen.
Auch wann Dein Baby auf die Welt kommt, hat Einfluss auf die Erstausstattungsliste. Fürs Sommerbaby braucht es definitiv keinen Schneeanzug und fürs Winterbaby keine Kurzarmbodies. Eine Kopfbedeckung oder eine Decke braucht es dagegen im Sommer wie im Winter. Auch kann es Sinn machen, Zubehör wie den Winterfußsack beim Sommerbaby bereits farblich passend oder in einem preislich attraktiven Set mit dem Kinderwagen dazuzukaufen, auch wenn er dann nicht gleich zum Einsatz kommt.
Bei all dem Shopping fürs Baby, denk bitte nicht nur an Dinge, sondern auch an Themen wie die Buchung eines Erste Hilfe Kurses für werdende Eltern, der speziell auf Kinderkrankheiten und Kindernotfälle zugeschnitten ist und wertvolles Wissen vermittelt. Auch die Mama braucht für das Wochenbett z.B. spezielle Hygieneprodukte, die man durchaus mit auf die Checkliste bzw. Einkaufsliste setzen sollte, damit man auf die besondere Zeit gut vorbereitet ist.
Und ganz wichtig: Spaß darf und soll es machen. Denn zugegeben, Babyshopping ist doch das schönste Shopping überhaupt.